Wir fahren von Mindo über Quito, Machachi bis zur Hacienda Santa Ana. Im 16. Jahrhundert lebten hier Jesuiten. Diese Unterkunft ist nicht weit vom Eingang des Naturparks Cotopaxi gelegen. Sie liegt in einem kleinen Tal auf einer Höhe von 3500 Metern umgeben von Vulkanen, Bergen und Gletschern der Anden. Eine traumhafte Gegend und eigentlich kann man hier Aktivitäten, wie Reiten, Radfahren etc. machen, aber wir liegen hier beide mit unserer Magen-Darm Verstimmung und Fieber im Bett und erholen uns für die Weiterfahrt in den Amazonas am Samstag.
Die Durchfahrt von Quito verläuft wesentlich langsamer als am letzten Wochenende, da die Stadt sich nun unter den normalen Alltagsbedingungen zeigt. Wir verbringen lange Zeit im Stau und Luis erklärt uns die Unterschiede beim Hupen. Etwas, was man nicht in der Fahrschule lernt, aber später in der Praxis des Autofahrens. Das höfliche Hupen, um auf mögliche Gefahren hinzuweisen,
das aggressive Hupen, um sich über eine nicht faire Fahrweise zu beschweren bzw. besser vorankommen zu können. Der Unterschied besteht in der Länge der Huptöne.
Wir erreichen die Reiseagentur in Quito, wo wir das Hotel im Amazonas im voraus bezahlen, da sie vor Ort keine Kreditkarten akzeptieren und wir nicht mit zuviel Cash reisen möchten.
Das Parken in der Stadt verläuft so, daß man solange am geparkten Wagen warten muß, bis ein Mann erscheint, der die Parkzettel verteilt. Falls man nicht bis dahin beim Auto wartet, bekommt man einen Strafzettel.
Die Dame in der Reiseagentur stammt aus Nürnberg, hat in den USA studiert, in Quito ihr Praktikum gemacht und lebt nun dort in Quito seit 10 Jahren, weil es ihr gut gefällt. Unter ihrem Büro liegt ihr Boxer, den sie zur Arbeit mitbringen kann. Wir tauschen uns kurz auf Deutsch aus, während J.P. und Luis Geld ziehen gehen, damit wir die 10% einsparen, die man bei Benutzung der Kreditkarte zahlen muß. Außerdem wartet die Dame der Reiseagentur mit mir am Auto, bis der Mann mit den Parkzetteln vorbeikommt.
In Machachi, dem letzten Ort vor unserer Hacienda, kaufen wir noch Wasser. Der Laden ist geschlossen, aber Luis macht ein Geräusch, sodaß eine Frau von oben aus dem Fenster guckt und dann im Laden erscheint. Sie ist in einem unterschiedlichen Tigerober- und Unterteil bekleidet, das selbst Luis erstaunt. Mit einem großen Lächeln verkauft sie uns die 6 Liter Flasche Wasser für 1$30.
Das Papiergeld in Ecuador ist seit 15 Jahren dasselbe wie in den USA, während das ecuadorianische Kleingeld, insbesondere der Kleingelddollar nur in Ecuador verwendet werden kann. Hergestellt wird aber das gesamte Geld in den USA.