Vor dem Frühstück kann ich J.P. bewegen, sich den Sonnenaufgang anzusehen.
Nicht so einfach heute, da es sehr bewölkt ist. Plötzlich um 6.15 Uhr zeigt sich der rote Ball für einen kleinen Moment.
Wir setzen uns auf eine Bank, die auf Lavagestein, das ins Meer hineinragt, aufgestellt wurde, da sieht J.P. plötzlich einen Rochen im Meer schwimmen. Ich versuche ein Foto von diesem Meerestier zu machen, was sich als sehr schwer erweist.
Um 7.00 Uhr gibt es Frühstück auf der Dachterrasse unseres Hotels. Der Meeresblick ist einmalig schön und man hat wirklich einen tollen Überblick von hier oben.
J.P. möchte eher chillen und die Boots-Fahrkarten für morgen besorgen.
Ich mache mich auf den Weg um die Vögel mit den blauen Füßen kennenzulernen.
Zunächst stoße ich auf den Friedhof, der direkt am Meer gelegen ist und wo sie über die Gräber kleine Schutzdächer installiert haben. Im Gegensatz zum Friedhof in Cayambe, wo auf den Gräbern nur die Todestage erwähnt wurden, finde ich hier auch das Geburtsdatum eines Toten.
Nicht weit von unserem Hotel „La Casita de La Playa Hostal“ beginnt der Nationalpark und das Wassertierschutzgebiet der Galapagos Inseln.
In diesem Park, der teils sehr nah am Meer gelegen ist, gibt es viele kleine Seen und Feuchtgebiete.
Große längliche, aber auch kleinere rundlichere Kakteen prägen die sehr trockene Landschaft.
Ein Strand „Playa Orgánica“, nennen sie einen Strand, der erst in tausenden von Jahren mit weichem Sand sein wird, wie die anderen Sandstrände hier. Dieser Strand hat sich aus den Strömungen des Ozeans gebildet, die Überbleibsel von Muscheln, Korallen und Seeigeln angespült haben, also besteht dieser Strand aus noch härteren Substanzen.
An einer Stelle darf man gar nicht näher auf den Sand gehen, da dieser Bereich für die Iguanas reserviert ist.
Plötzlich sehe ich von weitem eine Unmenge von Vögeln, die sich ins Wasser stürzen.
Sollten das nicht meine gesuchten „Blaufüßler“ sein?
Schnell gehe ich weiter und ich entdecke ein Schild „El Estero“ 227 m.
Ich folge dem Weg, bis er sich verzweigt, dort entscheide ich mich für den linken Weg und ich ende auf rutschigen, moosbedeckten Steinen, die sich teilweise im Wasser befinden.
Vorsichtig gehe ich weiter und da sehe ich einen Einheimischen, der gerade einen Fisch ausnimmt.
Um ihn herum seine Familie, aber auch jede Menge von interessierten Pelikanen, und weiteren Meeresvögeln.
Ein Tintenfisch krabbelt vor meinen Füßen herum.
Eine Sorte von Vogel stößt senkrecht ins Meer und landet etwas weiter weg auf den Lavafelsen.
Ich zoome mit meiner Kamera und da sehe ich etwas blaues an den Füßen und auch am Schnabel.
Ich habe die Blaufüßler entdeckt. Sehr froh darüber, versuche ich gute Fotos zu machen. Plötzlich entdecke ich auch einen Seelöwen im Wasser. Er schießt mit einer professionellen Geschwindigkeit durch das Wasser um den Vögeln zuvorzukommen.
Ich sehe auch Albatrosse und diverse andere Vogelsorten.
Der Mann, der die Fische ausgenommen hat, bietet mir eine frische Ananasscheibe an. Ich nehme sie dankend an. Das Aroma der Ananas, die von hier stammt, ist hervorragend. Ich stärke mich mit der Frucht, da mittlerweile die Sonne wieder herausgekommen ist und der Rückweg noch ansteht.
Ich verabschiede mich von dieser Familie und sehe etwas später, wie sie in einem Boot auf dem Meer wieder nach Hause fahren.
Auf dem Rückweg treffe ich Leute von unserem Boot als wir ankamen.
An einem „Playita“, einem kleinen Strand, sehe ich 2 riesige Vögel mit jeweils langen Hälsen und Beinen.
Auf dem Rückweg treffe ich noch Unmengen von Iguanas.
J.P. erklärt mir, daß wir morgen um 5.30 Uhr am Hafen sein müssen, da unser Boot um 6.00 Uhr
abfährt. Frühstück ist also gestrichen.
Wir essen Mittag in einem Restaurant, wo die Polizei zu Mittag ist. Das Auto des Polizisten besteht aus einem Buggy. Die anderen Autos hier sind Pick-ups, das sind Autos, wo man vorne geschlossen innen sitzen kann, aber der hintere Teil ist offen. Mit so einem Taxi fuhren wir bereits auf Santa Cruz.
Am Nachmittag stürze ich mich in die Fluten. Das Meerwasser hat eine sehr angenehme Temperatur. Mit mir schwimmt ein Pelikan nicht weit von mir im Meer. Die Wellen massieren einen schön, aber man hat niemals das Gefühl, daß das Meer einem gefährlich werden könnte. Ich spüre keine Strömungen, die einem zum Verhängnis werden könnten. Alles verläuft sehr ruhig, eben im Galapagosrhythmus.
Beim Abendspaziergang mit J.P. treffen wir auf 2 Holländer aus der Gruppe, die mit uns im selben Hotel im Amazonas waren.
Das Abendessen nehmen wir im amerikanischen Restaurant mit einer Studentengruppe zu uns.
Es ist sehr gut, aber auch ziemlich teuer.
Der Eigentümer vom Hotel will uns durch eine Dame um 5.00 Uhr wecken lassen.