Amazonas adieu 

Metro EcuadorAm Morgen um 6 Uhr fahre ich in einem Boot mit der holländischen Gruppe zusammen zu einer Kalksteinstelle flußaufwärts, an der sich die Loros in großen Schaaren versammeln.

Ecuador

Cuenca, Spain

Plötzlich sehen wir ein Kaiman flußabwärts schwimmen.

Wir halten unterhalb der Kalksteine mit den 2 Booten an, denn alle passen nicht in ein Boot.

Ein Führer schneidet uns frisch die Gehstöcke aus der Natur heraus.

Plötzlich entdecken die Holländer eine Schlange. Da ich Holländisch meistens etwas verstehen kann, zücke ich sofort meine Kamera, nachdem die Führer die Harmlosigkeit dieser Schlange bestätigt haben. Es handelt sich um eine harmlose Baumschlange, die wohl durch das Abschneiden unserer Gehstöcke aufgeschreckt wurde.

Wir müssen noch etwas nach oben durch den Matsch steigen, bis wir eine Art Vogelbeobachtungsstation erreichen. Mit alten Palmblättern haben sie geschickt ein paar Gucklöcher ermöglicht, sodaß wir die Vögel sowenig wie möglich stören.

Wir hören bald das Geschrei einiger Papageien, aber müssen noch über eine halbe Stunde warten, bis die gewaltigen Massen von Loros eintreffen. Sie bewegen sich alle Richtung Kalkstein, um schließlich genau diesen abzuknabbern.

Wir sehen auch einen Specht und einige andere Sorten von Vögeln.

Schließlich treten wir den Rückweg an, denn es ist schon fast 8.00 Uhr. Wir müssen noch frühstücken und dann das Boot um 9.00 Uhr nehmen.

 Der Führer der Holländer ist aus Ecuador, spricht aber ein sehr gutes Holländisch. Er hat in Holland 7 Jahre gelebt, kennt Deutschland, Frankreich, insbesondere vom Schifahren.

An der Bootanlegestelle wartet schon Luis auf uns, denn heute steht eine lange Autofahrt nach Riobamba auf dem Programm.

Unterwegs, kurz vor Baños, machen wir einen Spaziergang von etwa 20 Minuten, um einen Wasserfall zu sehen und gleichzeitig dort zu essen.

Pailon del DiabloÜberall werden frische Früchte und Säfte angeboten.

Geht man zu nah an den Wasserfall, endet man sehr durchnäßt.

Viele junge Menschen machen das und trocknen sich anschließend am offenen Kaminfeuer im Restaurant.

Wir haben uns weniger wild verhalten und essen lediglich.

Zurück müssen wir zum Auto den Berg nach oben hochlaufen.

Um Baños herum gibt es sämtliche Möglichkeiten für alle, die einen Kick brauchen: von Canopy, oberhalb der Bäume bewegt man sich an einem Drahtseil entlang, bis zum Bungee-Springen.

Beim Bungee-Springen steigt man in einen Gurt, an dem ein Seil befestigt ist. Anschließend springt man von einer beliebigen Höhe, wie Brücke, Berge etc. herunter.

Kälber tragen stundenweise Tüten vor dem Maul, damit die Kuh genügend Milch für den Verkauf hat, oder die Kälber werden von der Mutter eine Weile getrennt.

Die Nacht in Riobamba verlief bis 2.00 Uhr morgens in einem Bum-Bum Rhythmus, man hörte bis dahin sehr laute Musik.

Außerdem geschah etwas sehr Unerwartetes, wir wurden von Moskitos gestört. So trugen wir während der Nacht das Insektenspray auf.

Seltsamerweise hatten wir so ein Erlebnis nicht einmal im Amazonas gehabt. Klingt komisch, ist aber so !!

Zwischen Lianen und Holländern

Es regnet so stark, daß Franklin es vorzieht am Vormittag nicht in den Dschungel zu gehen.

Ich bekomme heute schon die 2. Absage, denn um 6.00 Uhr morgens sollte es eigentlich zu den Loros, eine Art Kleinpapagei, gehen. Der Regen spricht dagegen, bei starkem Regen kommen die Papageien nicht zum gewohnten Ort am Morgen.

Stattdessen führen wir eine 2 stündige Konversation mit Franklin.

J.P. kommt Dank seiner fortgeschrittenen Spanischkenntnisse so richtig in Fahrt. Ich dagegen werde immer müder, weil es sehr anstrengend ist einer Fremdsprache zu folgen, die man noch nicht ausreichend beherrscht.

Goldsucher vor der Lodge Geräuschkulisse wie eine Baustelle Den ganzen Tag machen die Goldsuchmaschinen einen immensen Krach

chercheurs d'orEine 16 köpfige Gruppe von Holländern ist zur selben Zeit mit uns dort. Ein älterer Herr, der 83 Jahre alt ist, aber jünger wirkt, macht Kontakt mit uns. Er spricht auch Deutsch, da seine Frau halb aus Holland und halb aus Bielefeld stammte. Leider ist seine Frau schon verstorben.

Die Reisegruppe erhält per Sattelit einen Anruf, daß ein Notfall gemeldet wurde. Um telefonieren zu können, wird der ältere Herr, den die schlechte Nachricht betrifft, mit dem Boot 15 Minuten befördert um Empfang für sein Telefon zu bekommen. Er erfährt, daß einer seiner Söhne im Meer in Holland vermißt wird.

Wir bekommen ein mulmiges Gefühl, denn wenn bei uns ein Notfall wäre, könnten Sie uns überhaupt nicht benachrichtigen.

Am Nachmittag fahren wir mit dem Boot  20 Minuten weiter den Fluß herunter, um einige Familien einer Dorfgemeinde zu treffen.

Franklin en bateauDa vor 7 Monaten das Wasser des Flußes weit über die Ufer getreten ist, sind die Ufer noch immer in Mitleidenschaft genommen. Wir müssen mit unseren Gummistiefeln einen schlickrigen Abhang hinauf. J.P. hat lediglich Überschuhe in seiner Größe gefunden, die so gut wie kein Profil haben.

Für ihn ist die Rutschpartie so gut wie sicher, also muß er sich sehr bemühen, nicht komplett im Matsch zu enden.

Franklin zeigt uns einen 500 Jahre alten Baum, um den sich 15 Menschen die Hände reichen müssen um ihn zu umzingeln.

Es fängt wieder stark zu regnen an, sodaß wir uns zunächst etwas unterstellen. Schließlich bedient sich Franklin der Bananenbaumblätter um einen Schutz für J.P. Kamera zu haben. Mir gibt er ebenso ein Blatt, das mir als Regenschirm dient.

Village kitchuaWir erreichen das Gemeindehaus, wo sich mittlerweile Mütter, Kinder und der Präsident dieser Gemeinde von 23 Familien eingefunden haben.

Der Präsident erklärt uns, daß jeder, der in dieser Gemeinschaft lebt, die Regeln einhalten muß.

Man darf die Natur von 300 Hektar Land zu 90 Hektar für die eigene Produktion nutzen. Der Rest wird für die weiteren Generationen bewahrt.

Wer sich daran nicht hält, wird zunächst ermahnt, danach etwas stärker herangenommen und beim 3. Mal wird er aus der Gemeinde ausgeschlossen.

Ziemlich konsequent und sehr zukunftsorientiert. Das gefällt mir sehr gut.

Jedes Mitglied dieser Gemeinde heiratet zwischen 15 und 18 Jahren. Alle bekommen zahlreiche Kinder. Der Präsident hat z. B. 10 Kinder. Die Kinder gehen 1 1/2 Stunden am Morgen zur Schule und 1 1/2 Stunden am Nachmittag nach Hause.

sans titre-55Die Gemeinde trifft sich jeden Morgen um 4.00 Uhr zum gemeinsamen Kochen und zum Zusammensein. Es wird 3 mal am Tag alles frisch über dem Feuer gekocht um die Insekten und jegliche Bakterien zu vertreiben.

Die Kinder werden von den Müttern zum Tanzunterricht gebracht, wenn die Mütter die Zeit erübrigen können.

Die Kinder tanzen uns heute etwas in den traditionellen Röcken und Verzierungen vor.

Danse kitchuaDie Frauen haben uns sämtliche kulinarische Kostproben vor Ort frisch zubereitet.

U.a. gibt es Würmer zu essen, die J.P. ohne großes Zögern verspeist. Ich probiere sie dagegen nicht, da ich immer noch unter Verdauungsproblemen leide. Wiederum bieten sie uns sämtliche einheimische Getränke aus Kokusnußschalen an. Aus reiner Höflichkeit probiere ich einige, die z.T. sehr gut schmecken, aber man weiß nie, wie man sie verträgt.

Femmes kitchuaJeune fille kitchua sur barqueAuf dem Rückweg begegnet uns überraschenderweise ein Seehund (lobo marino) flußaufwärts schwimmend.

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Abfahrt von Santa Ana in den Amazonas in das Hotel Itamandi

In Misahualli erfreuen wir uns an den wilden Affen, die schon immer hier lebten, bevor die Stadt errichtet wurde. Mittlerweile haben sich die Affen an das Stadtleben gewöhnt und sorgen für ein lustiges Ambiente.

Ohne Probleme hangeln sich die Affen an und um die Stromleitungen herum und rennen von einem Balkon zum anderen. Auch gehen sie gelegentlich in die offenen Türen von den Balkonen, was natürlich sehr frech ist.

Singe à MisahualliWir sehen kleine Kinder, die mit umgehängten Handtüchern, den Affen folgen.

Luis erklärt uns, daß die Kinder aus den Bergen kommen, da sie Handtücher benutzen.

Lokale Kinder lassen sich nur von der Luft trocknen.

Wir werden mit einem Boot an einer Brücke über den Fluß Napo abgeholt, und in die ECO Lodge „itamandi“ gebracht, wo man nicht einmal einen Fön zum Haaretrocknen aus Umweltgründen benutzen darf.

Sur le NapoGanz zu schweigen von dem Mangel des Internets und des totalen Funklochs.

Ich nehme sogleich an einer Dschungel-Abendtour um 18.30 Uhr teil.

Die Lodge stellt für die Exkursionen Gummistiefel zur Verfügung, da die Wege im Dschungel im Amazonas sehr matschig sind.

Mit Hilfe der Taschenlampe macht mich Führer Franklin auf die Tier- und Pflanzenwelt aufmerksam, die in der Dunkelheit ihr Leben lebt. Franklin verfügt leider nur über sehr diskrete Englischkenntnisse. Das bedeutet wiederum eine Herausforderung an meine diskreten Spanischkenntnisse. Wiederum merke ich, daß es stets einfacher ist zu verstehen als selber zu sprechen. Hin und wieder habe ich Phasen, wo es besser herauskommt. Nur Geduld, Gaby, das wird schon!

Grillen zirpen und hüpfen um uns herum, Käfer krabbeln vor unseren Füßen und auf den Dschungelblättern entdecken wir viele Spinnen, u. a. die bekannte gefährliche Tarantel.

Große und kleine Ameisen krabbeln um diese Zeit hoch aktiv umher.

Ein Pilz erstaunt mich sehr, da er aus einem weißen Gitter mit einem goldenen Kopf besteht.

Frösche sorgen für eine enorme Geräuschkulisse und außerdem knackst es im Gebüsch.

Es geht hoch und runter im Dunkeln und der Weg ist wie so manche Wege im Dschungel ziemlich rutschig, da es an Matsch nicht mangelt.

Die hohe Luftfeuchtigkeit bringt mich voll zum Schwitzen.

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Hacienda Santa Ana

In der Nacht muß sich J.P. das 2. Mal übergeben und ich werde sehr bei den Aufräumarbeiten zur Improvisation angeregt, z. B. in dunkler Küche suche ich nach Putzutensilien, drücke auf Alarmknöpfe, in der Meinung endlich den Lichtschalter gefunden zu haben etc..  Kurzum ein Riesen Spaß mitten in der Nacht!

Alpaca Santa AnaWir kämpfen beide weiterhin mit unserer Magen-Darmverstimmung und liegen mit Fieber im Bett.

In der Hacienda sind wir bis zum Abend noch die einzigen Gäste seit unserer Ankunft am Donnerstag.

Vue de Santa AnaWir ernähren uns von Hühnersuppe und Oreganotee. Zum Schlafen bringen Sie uns Warmwasserflaschen, die unseren Bäuchen gut tun.

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Alltag in Quito

Wir fahren von Mindo über Quito, Machachi bis zur Hacienda Santa Ana. Im 16. Jahrhundert lebten hier Jesuiten. Diese Unterkunft ist nicht weit vom Eingang des Naturparks Cotopaxi gelegen. Sie liegt in einem kleinen Tal auf einer Höhe von 3500 Metern umgeben von Vulkanen, Bergen und Gletschern der Anden. Eine traumhafte Gegend und eigentlich kann man hier Aktivitäten, wie Reiten, Radfahren etc. machen, aber wir liegen hier beide mit unserer Magen-Darm Verstimmung und Fieber im Bett und erholen uns für die Weiterfahrt in den Amazonas am Samstag.

Die Durchfahrt von Quito verläuft wesentlich langsamer als am letzten Wochenende, da die Stadt sich nun unter den normalen Alltagsbedingungen zeigt. Wir verbringen lange Zeit im Stau und Luis erklärt uns die Unterschiede beim Hupen. Etwas, was man nicht in der Fahrschule lernt, aber später in der Praxis des Autofahrens. Das höfliche Hupen, um auf mögliche Gefahren hinzuweisen,

das aggressive Hupen, um sich über eine nicht faire Fahrweise zu beschweren bzw. besser vorankommen zu können. Der Unterschied besteht in der Länge der Huptöne.

Wir erreichen die Reiseagentur in Quito, wo wir das Hotel im Amazonas im voraus bezahlen, da sie vor Ort keine Kreditkarten akzeptieren und wir nicht mit zuviel Cash reisen möchten.

Das Parken in der Stadt verläuft so, daß man solange am geparkten Wagen warten muß, bis ein Mann erscheint, der die Parkzettel verteilt. Falls man nicht bis dahin beim Auto wartet, bekommt man einen Strafzettel.

Die Dame in der Reiseagentur stammt aus Nürnberg, hat in den USA studiert, in Quito ihr Praktikum gemacht und lebt nun dort in Quito seit 10 Jahren, weil es ihr gut gefällt. Unter ihrem Büro liegt ihr Boxer, den sie zur Arbeit mitbringen kann. Wir tauschen uns kurz auf Deutsch aus, während J.P. und Luis Geld ziehen gehen, damit wir die 10% einsparen, die man bei Benutzung der Kreditkarte zahlen muß. Außerdem wartet die Dame der Reiseagentur mit mir am Auto, bis der Mann mit den Parkzetteln vorbeikommt.

In Machachi, dem letzten Ort vor unserer Hacienda, kaufen wir noch Wasser. Der Laden ist geschlossen, aber Luis macht ein Geräusch, sodaß eine Frau von oben aus dem Fenster guckt und dann im Laden erscheint. Sie ist in einem unterschiedlichen Tigerober- und Unterteil bekleidet, das selbst Luis erstaunt. Mit einem großen Lächeln verkauft sie uns die 6 Liter Flasche Wasser für 1$30.

 Das Papiergeld in Ecuador ist seit 15 Jahren dasselbe wie in den USA, während das ecuadorianische Kleingeld, insbesondere der Kleingelddollar nur in Ecuador verwendet werden kann. Hergestellt wird aber das gesamte Geld in den USA.

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