Vom Schmetterling bis zum Kolibri

Wir schauten uns heute eine Schmetterlingsfarm an, die erstaunliche Demonstrationen zu bieten hatte. Man konnte die Schmetterlinge dabei beobachten, wie sie sich in einigen Sekunden von der Puppe bis zum eigentlichen Schmetterling entwickelten.

Die Schmetterlingsspezialisten halfen sogar beim Schlüpfen aus der Puppe mit, da der Vorgang sonst zum Tod des Schmetterlings führen könnte.

Papillon rougeDas Leben je nach Größe dieser Tiere kann bis zu 1 Monat dauern.

Ich konnte sogar zum ersten Mal in meinem Leben einen Schmetterling mit etwas Banane auf meiner Fingerspitze füttern. Er saß auf meinem Finger und leckte mit seiner Zunge an der Bananensubstanz. Ein sehr feines Gefühl.

Orchidée mauveAnsonsten sahen wir wunderschöne Farbkombinationen auf den Schmetterlingsflügeln. Ein Schmetterling hatte zum Überleben das Muster eines Schlangenkopfes auf seinen Flügeln. Die Natur läßt sich schon ganz schön was einfallen.

Wir wurden mit einer Drahtseil-Luftbahn (tarabita) über eine Schlucht mit Wasser transportiert und liefen auf einem durchnäßten Waldweg bis zu einem Wasserfall. Dort mußte man am Ende auf wackelnden Holzbrücken gehen, die wie alles drumherum naß waren. Diesen Wald bezeichnet man als feucht, aber es handelt sich noch nicht um einen Dschungel.

NacelleJeder Schritt dieses Spazierganges verlangte Konzentration und nicht zuletzt ging es natürlich hoch und runter. Obwohl es in diesem Fall eher runter und dann wieder hoch ging.

Cascade MindoWir lernten die einzelnen Schritte der Schokoladenproduktion kennen. Vom Kakaobaum bis hin zum Schokoladenverzehr.

Wiedererwartend war das Probeessen nicht nur mit Genuß verbunden.

CacaoIm Gegenteil erlitten meine Geschmackssinne einige Schockerlebnisse. Von bitterer als bitter bis hin zu reiner Schokolade mit Chili war alles dabei. Bei der extra scharfen Version machten meine Schleimhäute schlapp und ich bekam einen Hustenanfall und mußte zur Beruhigung meine Wasserflasche zücken.

Jetzt stand die Vogelbeobachtunsstation in Mindo auf dem Programm.

Mit 40 Bananen am Tag für die großen Vögel und mit Zuckerwasser für die Kolibris locken sie dort die Vögel an. Wir sahen also sämtliche Kolibris vor unseren Augen ohne Fernglas und sämtliche tropische Vogelarten. Ein einzigartiges Vogelspektakel.

ColibriWir wurden Zeuge eines aggressiven Kolibris, der Herrscher eines Zuckerwasserspeichers war.

Er saß neben dem Speicher auf einem Baum. Sobald sich ein anderer Kolibri seinem Speicher näherte, wurde er von ihm vertrieben.

EcureuilLeider erfahren wir am Abend von unserer Tochter Details von dem islamistischen Anschlag in Paris. Diese Nachricht schockt uns sehr.

In dieser Nacht muß sich J.P. übergeben und ich leide unter einem starken Durchfall.

 

Abenteuerfahrt durch die Berge bis Mindo

 

Luis probiert mit uns eine Straße aus, die er noch nie gefahren ist. Er kennt sich vorher und nachher aus, aber alles was dazwischenliegt, ist Neuland. So befragt er öfters die Einheimischen und J. P. ist ihm auch sehr behilflich mit seiner APP Citymaps2go.

Luis hat Bedenken, daß die Straße vielleicht plötzlich gesperrt sein könnte. Wir müßten dann wieder den ganzen Weg zurückfahren.

Au dessus des nuagesWir durchfahren sehr unterschiedliche Regionen, da hinter den Bergen die Landschaft sich verändert. Eine interessante Fahrt, aber ziemlich lang, da wir meistens auf nicht befestigten Straßen fahren.

CascadeRio HintagMindo liegt Luftlinie 60 Km westlich von Quito. Es ist eine Pfarrgemeinde der Stadt San Miguel de los Bancos.

Man nimmt an, daß der Name Mindo von Mindales abstammt. Mindales nannte man die Händler in der Vorinkazeit.

Heute betreiben die Menschen hier Landwirtschaft, Handel und viele arbeiten im Tourismus.

Mindo ist ein Tal, das auf einer Höhe von 1200 bis 1600 Metern liegt. Für uns ist hier das Höhenproblem beendet, aber mal sehen wie wir auf weitere höhergelegene Gebiete reagieren.

Die Temperaturen in Mindo variieren im ganzen Jahr zwischen 18 und 23 Grad.

Es gibt zwei Saisons, die Regenzeit mit starkem und langandauerndem Regen von Dezember bis Mai und die Trockenzeit mit wärmeren Temperaturen und weniger Regen von Juni bis November.

Mindo hat ein 19000 Hektar großes Waldschutzgebiet, das „Bosque Protector Mindo Nambillo“.

Für das Vogelleben ist hier eine Hochburg. Die zahlreichen Vogelvarianten sind weltweit einmalig.

Vom Tukan bis hin zu sämtlichen Kolibriarten gibt es hier eine beeindruckende Vogelwelt zu sehen.

Die Eigentümer unserer Unterkunft sind ein ecuadorianisch-amerikanisches Paar mit 2 Töchtern.

Die Jüngste ist 9 Jahre alt und ist extrem kontaktfreudig, sodaß ich schnell eine kleine Freundin habe, die perfekt Englisch mit mir spricht. Am Abend hilft sie beim Servieren. Ein sehr charmantes

sympathisches Mädchen.

Ihr Vater, der in Mindo geboren ist, erzählt uns von der Entwicklung dieses Ortes. Er hat quasi den Tourismus nach Mindo gebracht. Er bietet Vogeltouren an, da er genau weiß, wann und wo welcher Vogel zu sehen ist. Er ist ein „Vogelflüsterer“. Er zeigt uns einige Fotos von den Vögeln, die er täglich sieht. In der Unterkunft, die sich mitten im Wolkenwald befindet, gibt es in der oberen Etage des Gemeinschaftsholzhauses eine Vogelbeobachtunsstation.

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Ein Alltag in einer Bergfamilie : Tradiciones San Clemente

Zunächst fahren wir ein Stück auf der Panamerican Straße, die hier die Autobahn darstellt.

Wir fahren Richtung Ibarra und dann unterhalb des Berges Imbabura.

Luis erzählt uns von dem Phänomen, daß er seine Mutter siezt, seine 10 Jahre jüngere Schwester hingegen ihre Mutter duzt.

Wir passieren Felder mit Baumtomaten.

In einem privaten Haus verbringen wir mit den Einheimischen den Tag. Juan, ein junger Mann von 23 Jahren, führt uns auf einem uralten Indianerweg entlang, auf dem jeweils nur ein Fuß Platz hat. Es geht auf und ab, und es gibt sämtliche medizinische Kräuter. Juan schwört auf die medizinischen Kräuter. Eine Pflanze dient ihnen sogar als Shampoo.

Von unserem Weg können wir auch die typischen Quebrada bestaunen. Eine Quebrada ist eine Schlucht, die durch jahrelange Wassermassen entstanden ist.

Juan da studiert Gastronomie in Ibarra und spricht Englisch, aber versteht besser Spanisch.

Er spricht auch Quichua.

Am Spätnachmittag zeigt uns Juan seine Tiere und sein Pflanzen im Garten.

Wir füttern die Meerschweinchen, die wiederum von den Menschen hier gegessen werden. Wir haben extra gebeten, daß sie uns Meerschweinchen nicht servieren.

Juan et alpacasDie Alpacas kriegen ihre Zuckerration, aber nur eines von ihnen nimmt es dankend an. Die anderen zeigen sich eher abweisend.

JP et l'alpacaDie zwei Hunde des Hauses versuchen etwas vom herunterfallenden Zucker abzubekommen. Eine junge Katze schleicht durch den Garten und legt sich neben mich in die wärmende Sonne. Die Temperatur ist hier oben wesentlich kälter als in der Ebene.

Die Hühner grasen und steigen auch in die Büsche.

Ich helfe ein wenig in der Küche. Aus einer scharfen Paprikaschote wird u.a. die bekannte Ajim Sauce gemacht. Auf einem Stein mit einem Stein muß ich Püree aus der Schote machen. Sie geben außerdem frische Zwiebeln, Koriander und Wasser dazu. Wichtig ist das alles sehr klein geschnitten wird.

Das Essen ist sehr geschmackvoll und gesund. Die Ecuadorianer essen viele Gemüse, Früchte und Kräuter.

Dreimal am Tag gibt es warme Speisen.

Maya y PapaEin kleines Mädchen, Maya, die 1 Jahr und 4 Monate alt ist wird entweder in einem Tuch auf dem Rücken getragen oder an der Hand geführt. Sie lassen sie niemals allein herumlaufen. Auffällig ist, daß es im Haus keine Kinderspielsachen gibt. Das Kind spielt mit den Tieren und beobachtet stundenlang die Erwachsenen.

Séjour JuanWir frühstücken mit dem Bruder von Juan, da er selber plötzlich zu einer Demonstration nach Quito aufgebrochen ist. In seiner Gemeinde soll ein Haus abgerissen werden.

Mich stört es, daß wir zu den Mahlzeiten niemals mit anderen Familienmitgliedern des Hauses essen können. Jedesmal ist es ein Mann. Ein bißchen Macho…

Wie gut, daß ich in die Küche gegangen bin, so konnte ich einen kleinen Kontakt mit den Frauen des Hauses haben.

Nördlich von Quito

El ComercioWir fahren nördlich von Quito und durchfahren zunächst eine eher trockenere Gegend, die aber bald von einer fruchtbareren Gegend abgelöst wird. Dort bauen sie unter Plastik Blumen an. Insbesondere ist diese Gegend durch ihre Rosen bekannt. Die Qualität ist so hervorragend, sodaß sie mindestens 2 Wochen frischbleiben, nachdem sie an sämtliche Orte dieser Welt verschickt wurden.

Ecuador

Wir gehen auf den Friedhof in Cayambe, auf dem man die Blumenpracht bewundern kann. Denn die Blumen kosten hier nicht viel und so kaufen die Menschen sie regelmäßig und bringen sie auch auf die Friedhöfe.

Die Toten werden in Ecuador nur selten verbrannt, die meisten werden direkt bestattet. Die Bestatteten befinden sich entweder unter oder über der Erde. In letzterem Fall handelt es sich um Nischen, die 4 bis 5 Tote in der Höhe aufnehmen.

Cimetière CayambéWir besichtigen eine Bäckerei, in der sämtliche Teigtaschen ( Empanadas) hergestellt werden.

Boulangerie CayambéIn Otavalo schauen wir uns den Markt mit Textilien und sonstigen Handarbeiten an. Auffallend sind die grellen Farben und die Muster, die man als Europäer so nicht kennt.

Marché OtavaloDer Lebensmittelmarkt von Otavalo begeistert mich sehr mit seinen Produkten, die man zum Teil dort direkt an kleinen Sitzbänken essen kann. In der Tat essen sehr viele Menschen hier vor Ort Gerichte, die in riesigen Töpfen vor ihren Augen zubereitet werden. Eine eher familiäre Atmosphäre herrscht auf diesem Markt, den ich mir stundenlang ansehen könnte.

Déjeuner OtavaloVendeuse de patates OtavaloWir werden beim Mittagessen von Afroecuadorianern bedient. Es handelt sich hierbei um Menschen, deren Hautfarbe mehr den Afrikanern ähnelt. Sie kamen einst in der Sklavenzeit als vermeintliche Sklaven an. Das Boot ging unter und in diesem Durcheinander gelang es ihnen sich zu befreien, nachdem sie die Spanier töteten. Anschließend vermischten sie sich mit der einheimischen Bevölkerung.

Hier im Norden befindet man sich im ehemaligen Karankiland. Die Frauen und auch die kleinen Mädchen kleiden sich sehr elegant mit weißen Blusen und langen schwarzen Röcken.

Oberhalb von Otavalo auf einer Höhe von 3100 Metern befindet sich der Naturschutzpark Cotacachi-Cayapas. Cotacachi heißt der Vulkan in diesem Park, der 4900 Meter hoch ist. Durch den Vulkan ist der See Cuicocha entstanden, der 150 Meter tief ist und eine Temperatur von 5 Grad hat. Die Wasserfarbe des Sees ist auffallend tief blau und von hohen Bergen umgeben.

Wir übernachten in einer Hacienda Pinsaqui in der Nähe von Otavalo, die drei Jahrhunderte alt ist. Die Gartenanlage besteht aus risiegen alten Bäumen, u. a. einer Auracaria mit einer außergewöhnlichen Größe und einem kleinen See. Es gibt Ställe mit und ohne Pferden, denn einige stehen bewegungslos auf der Weide und gucken alle in dieselbe Richtung.

In unserem Zimmer soll einst Simon Bolivar übernachtet haben.

Da wir immer noch unter dem Zeitunterschied leiden, liegen wir schon früh im Bett und schlafen, als es an der Tür klopft und jemand versucht hereinzukommen. Es ist der Zimmerservice mit zwei Warmwasserflaschen, damit wir das Bett aufwärmen können. In der Tat habe ich lange Zeit mit Eishänden im Bett verbracht, aber genau in diesem Moment sind sie gerade warm geworden.

In diesem Land haben die Menschen keine Heizungen. Ein Kaminfeuer am Abend reicht völlig.

Ein Tag in Quito

Wir starten mit dem Äquatormuseum.

Dort zeigen Sie uns, wie sich das Wasser aus einem Becken auf der nördlichen Seite der Erde im Uhrzeigersinn entleert und auf der südlichen Seite im Gegenuhrzeigersinn.

Faszinierend ist es zu sehen, das auf der Äquatorlinie, die durch die Mitte des Museums verläuft, das Wasser gerade herausläuft.

Die Anziehungskraft ist auf der Äquatorlinie weniger stark, daher kann man z. B. sein Gleichgewicht sehr schwer halten. Der Führer läßt mich eine Übung mit geschlossenen Augen durchführen, die ich regelmäßig bei meiner Gymnastik trainiere, aber ich bin nicht in der Lage auch nur für eine Sekunde still zu halten.

Die Häuser in den Bergen sind nicht immer gerade gebaut, manche passen sich an die Form des Berges an.

sans titre-24In Quito dürfen wir ganz nah an das Gebäude heran, indem der Präsident regiert. Es stehen zwar 2 Wachen davor, aber sie wirken eher relaxt und sprechen sogar mit den Menschen, die ihnen Fragen stellen.

Jeden Samstag berichtet der Präsident im Fernsehen über seine Arbeit.Accordeonist

Montags, wenn die Wachen ausgetauscht werden, findet eine  Zeremoni vor dem Regierungsgebäude statt. Viele Menschen schauen zu und dann tritt der Präsident auf seinen Balkon in der ersten Etage und grüßt die Anwesenden.

Die Kirchdächer haben häufig eine runde, weiß-grüne Kuppel, die sehr mit den Farben und den Formen der Natur harmoniert. Rund um Quito herum sieht man nämlich Berge. Selbst in der Stadt geht es hoch und runter. Quito liegt auf einer Höhe von 2800 Metern.

sans titre-25Im Großen und Ganzen ist die Stadt in einem guten Zustand. Um den Regierungspalast herum renovieren sie sowieso regelmäßig, sodaß alles in einem guten Zustand ist.

Die Atmosphäre ist sehr entspannt und freundlich. Die Menschen lächeln viel und scheinen sich in erster Linie an ihrem Leben zu erfreuen.

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