Wir wachen von alleine um 4.45 Uhr auf. Die Dame, die uns um 5.00 Uhr wecken sollte, erscheint um 5.15 Uhr. Bis dahin benutze ich meine Taschenlampe um noch einmal die Wasserflaschen aufzufüllen.
Das Taxi kommt mehr als pünktlich an. Wir fahren im Dunkeln zum Hafen, wo sich selbst um diese Zeit eine Menge tut. Selbst ein neugieriger Seehund zieht seine Bahnen im Hafenwasser.
Die Kofferkontrolle, mit der Frage, ob man Früchte mitgenommen hat, verneine ich, aber trotzdem sucht eine junge Dame mit Hingabe mein gesamtes Gepäck durch.
Wir steigen in das Zubringerboot, nachdem ein Mann meinen Namen ruft. In der Tat heißt unser Boot „Gaby“.
Gaby ist ein kleineres Boot als das von der Hinfahrt. Ich sitze an der hinteren Ecke des Bootes um Luft zu haben. Außerdem werde ich hin und wieder mit dem Meerwasser gewaschen. Plötzlich zeigt sich auch noch die Sonne. Das ist jetzt aber nichts mehr für mich. Egal, durchhalten heißt die Devise und ich hole meinen Sonnenhut heraus. Da der Fahrtwind sehr stark ist, halte ich meinen Hut gelegentlich fest, denn den brauche ich noch.
Diesmal dauert die Bootsfahrt nach Santa Cruz nur 1 Stunde 45 Minuten. Eine halbe Stunde weniger als die Hinfahrt nach Isabela.
Das ist auch gut so, denn mir ist nicht besonders gut.
Wir werden ausgebootet und passieren die Hafenkontrolle. Dort entfernen Sie nur die Plastikkontrollbänder .
Ein Taxifahrer kommt auf uns zu und bietet die Fahrt Richtung Flughafen an.
In einer Dreiviertelstunde sind wir an der Bootsanlegestelle gegenüber von der Flughafeninsel Baltra. Wir besteigen ein Boot, aber müssen sofort in ein größeres steigen, da sehr viele Menschen auf einmal eintreffen.
Jetzt müssen wir nur noch den Flughafenbus nehmen.
Am Flughafen angekommen checken wir bei „Tame“ ein. Dieses Flugzeug bringt uns über Guayaquil nach Quito.
Da wir noch nichts gegessen haben, stürzen wir uns auf etwas Eßbares am Flughafen.
Unser Flug nach Guayaquil verläuft ohne Probleme, wir kommen sogar früher an. Allerdings warten wir im Flugzeug 1 1/2 Stunden auf den Weiterflug nach Quito.
Dort müssen wir nämlich unsere Koffer abholen, und dann den internationalen Flug nach Bogota in Kolumbien nehmen.
Eine Tücke ist es, daß sie die Kofferlaufbänder ruckartig ändern, sodaß man immer wieder gucken muß, ob man richtig ist.
Eigentlich wollten wir gerne noch die Stelle aufsuchen, die sich um die Rückerstattung der gezahlten Steuern auf unseren Hotelrechnungen kümmert, aber der Mann am Flugschalter von Avianca macht uns bereits solchen Streß, daß wir nicht 3 Stunden vor Abflug da waren und angeblich keiner mehr einchecken kann. Da überzeugen wir ihn aber vom Gegenteil und schließlich nimmt er unsere Koffer entgegen und gibt uns die Bordkarten.
Wir eilen durch die Paßkontrolle, dann durch den Personen- und Handgepäckcheck. Da es ein internationaler Flug ist, darf man wie in Europa keine Flüssigkeiten an diesem Punkt mit sich führen, von den Waffen etc. ganz zu schweigen.
Am Flugschalter angekommen, erfahren wir zunächst durch die kolumbianische Reiseagentur, daß das Flugzeug 20 Minuten Verspätung hat. Wesentlich später verkünden sie dieselbe Botschaft am Flugschalter.
Der Flug von Quito nach Bogota dauert nur eine halbe Stunde in der Luft.
Danach müssen wir durch die Einreisekontrolle. Dort treffen wir auf einen sehr netten Beamten.
Daraufhin gehen wir unsere Koffer abholen. Mein Koffer erscheint unter den ersten Koffern und ich mache Spaß und winke J.P. als ob ich ohne ihn nach draußen gehe. Aber ohne Witz sein Koffer taucht und taucht nicht auf. Nach einer halben Stunde schickt mich J.P. wirklich nach draußen, um der Person, die uns von der Reiseagentur abholen soll, Bescheid zu geben.
Ich stehe mit einer Menge Spanier an dem Zollschalter an, gelange aber dann ohne Extrakontrolle nach draußen. Dort stehen viele Wartende mit Namensschilder, aber ich finde keinen mit unserem Namen. Taxifahrer bieten mir Ihren Service an.
Nach mehrfach erneuter Kontrolle entdecke ich schließlich einen Mann, der fast unlesbar ein Schild zwischen seinen Beinen hält, auf dem „The Columbian Way“ steht. Den frage ich, auf wen er denn wartet. Da erklärt er mir mit einem wundervollen Akzent und einer sehr interessanten Ausdrucksweise den Namen von Mister Choisne.
Da es sich bei diesem Mann nur um einen Fahrer handelt, kann er so gut wie kein Englisch sprechen. Also werden mal wieder meine Spanischkenntnisse unter Beweis gestellt.
Er versteht, daß J.P. ein Problem mit seinem Koffer hat. Etwas später sehen wir J.P. durch die Scheibe am Reklamationsschalter für verlorengegangenes Gepäck. Er hat gerade erfahren, nachdem sie ihn von einem Ort zum anderen geschickt haben, daß sein Koffer gefunden wurde.
Schließlich bringt uns der Fahrer ins Hotel, wo ich mir noch einen Coca Tee gegen die Höhenbeschwerden genehmige. Bogota liegt nämlich auf einer Höhe von 2700 Metern. Ein bißchen merken wir also wieder die Höhe.