Beim Frühstück erfreue ich mich wie immer, wenn es Ananas gibt, an diesem köstlich aromatischen Geschmack. In Ecuador ist die Ananas innen nicht gelb, sondern eher von weißer Farbe. Zunächst war ich fast abgeschreckt von dieser ungewohnten Farbe, aber bald werde ich von etwas Besserem belehrt.
Luis tankt seinen Wagen an einer beliebigen Tankstelle auf, da hier alle Tankstellen mehr oder weniger dieselben Preise haben. Nicht wie in Frankreich, wo es große Preisunterschiede gibt.
Wir fahren von Cuenca durch den Nationalpark Cajas über den höchsten Punkt unserer gesamten Latinareise, 4167 Meter, wo es um die 5 Grad ist, bis nach Guayaquil.
Bananenbäume, Zuckerstangenanbauten, Mangobäume, und Kakaobäume säumen unsere Straße.
Je mehr wir uns Guayaquil nähern, desto mehr Verkäufer von frisch aufgeschnittener Ananas, elektrischen Kabeln für die Autotelefone etc., etc. können wir sehen. Die Menschen, die an der Küste bzw. nicht weit weg davon leben sind wesentlicher extrovertierter.
Wir erreichen Guayaquil, die größte Stadt Ecuadors, wo es ziemlich chaotisch zugeht.
Der Verkehr ist alles andere als leicht, sodaß Luis seine volle Konzentration benötigt.
Die Luftverschmutzung ist für uns schier unerträglich, während Luis kaum merkt, was wir meinen. Durch die europäischen Maßnahmen zum Umweltschutz bezüglich der Abgasverordnungen, reagieren wir hier sehr sensibel.
Außerdem führen die Menschen, ohne Schutzvorrichtungen für sich oder andere, Bauarbeiten, wie das Schneiden von Steinen, mitten in der Stadt durch. Der Staub hüllt alle ein.
Die Temperatur beträgt 30 Grad und die Luftfeuchtigkeit ist sehr hoch.
Von den Strapazen erholen wir uns am Fluß Guayas, auf dem Wasserpflanzen in entgegengesetzter Flußrichtung treiben.
Wir essen dort auf der Uferpromenade einen leckeren Reis mit Shrimps.
Es gibt dort eine Art Food Court und wir werden Zeuge der enormen Verkaukskünste der Menschen. Immer wieder zeigen sie auf ihre Angebote, sobald man nur auf ihren Stand evtl. gucken könnte.
Ein abschließender Spaziergang auf der Uferpromenade mit Luis und unsere Wege trennen sich wieder. Internet hilft in Kontakt zu bleiben…
Luis fährt heute so weit wie möglich Richtung Quito zurück, um so schnell wie möglich wieder bei seiner Frau zu sein. Sie vermissen sich beide immer sehr, wenn er mit seinen Kunden auf Reisen geht. Dieses junge Paar führt eine leidenschaftliche Ehe seit 3 Monaten, kennen tun sie sich schon seit 9 Jahren.
Wir hatten auch die Gelegenheit, die Herzlichkeit und Verbundenheit von Luis zu erfahren. Er bemüht sich stets um das Wohlergehen seiner Kunden und tut wirklich sein Bestes, damit jeder Tag ein unvergeßlicher wird.
Sein Vater lebt in Barcelona mit einer neuen Partnerin, da er vor 15 Jahren wegen der Arbeitskrise in Ecuador nach Spanien ausreisen mußte. Mittlerweile ist er auch in Spanien ohne Arbeit, da auch dort das Baugewerbe, er arbeitet als Schweißer, kriselt.
Luis kümmerte sich in Abwesenheit des Vaters um seine 10 Jahre jüngere Schwester und die Mutter. Er hat sogar die Schwester mit Prügel bestraft, da sie mit einem Mann verschwunden war, als sie 14 Jahre alt war und seine Mutter deswegen sehr in Mitleidenschaft gezogen wurde.
Die Beziehung der beiden Geschwister ist seit dem Vorfall sogar besser geworden.
Wir erfahren von der Fluggesellschaft, daß unser Flug morgen von Guayaquil auf die Galapagosinseln um 1 Stunde verspätet ist.